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Briefbomben-Serie in den USA: FBI nimmt Verdächtigen fest

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Das FBI hat einen Van abgeschleppt, der vermutlich dem gefassten Verdächtigen gehört. 

► Das FBI hat am Freitag einen 56 Jahre alten Mann im US-Bundesstaat Florida als mutmaßlichen Urheber der Serie von versuchten Briefbomben-Anschlägen festgenommen

► Der Verdächtige wurde in einem Vorort von Miami in Florida gefasst. Das FBI ging zuletzt Hinweisen in dem US-Bundesstaat nach. Laut BBC sollen die Ermittler über eine DNA-Spur auf den Mann gestoßen sein.

► Wie CNN berichtet, habe der Tatverdächtige eine kriminelle Vergangenheit und sei der Polizei bekannt gewesen. Er soll in Aventura, Florida, gemeldet sein, aber auch Verbindungen nach New York aufweisen.

► US-Medien berichten, der Name des Verdächtigen sei Cesar S. Laut NBC ist der Mann Mitglied der Republikaner.

► Der Mann wurde in fünf Punkten – darunter das Verschicken von Sprengstoff – angeklagt, wie Justizminister Jeff Sessions am Freitagabend mitteilte. 

Was ihr über die Bombenserie in den USA wissen müsst:

In den vergangenen Tagen sind in der Post von Demokraten und prominenten Kritiker von US-Präsident Donald Trump verdächtige Pakete aufgetaucht. Laut dem FBI enthielten sie zündbare Rohrbomben. Mindestens 12 solcher verschickten Pakete sind derzeit bekannt. 

► Alle Zielpersonen der Pakete haben eines gemeinsam: Sie sind ausgesprochene Kritiker von Trump. Das FBI behandelt die Serie als einen Fall von Inlandsterrorismus. 

Die Briefbomben-Serie erschütterte die USA wenige Tage vor den Zwischenwahlen. Die Bürger des Landes wählen dann einen neuen Kongress und teilweise neue Gouverneure.  

Wie sich US-Präsident Trump äußerte

Nach der Festnahme eines Verdächtigen im Fall der Briefbombenserie in den USA hat Präsident Donald Trump die Ermittler gelobt und die Taten scharf verurteilt. “Diese terrorisierenden Handlungen sind verachtenswert und haben keinen Platz in unserem Land”, sagte Trump am Freitag bei einem Auftritt im Weißen Haus in Washington. 

Wenig später beschwerte sich Trump über angebliche falsche Umfragen, die Menge rief “Fake News” und “CNN ist scheiße”. 

(mf)


Merkel ist schon weg? Warum wir die Kanzlerin noch nicht abschreiben sollten

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Kanzlerin Angela Merkel.

Das Finale ist zwar schon angepfiffen, aber Angela Merkel hat das Spielfeld noch nicht betreten. 

Egal was “Bild” (“Ende der Äa Merkel”), “Welt” (“Diese Niederlage kann das Ende von Merkels GroKo bedeuten”) oder die “SZ” (“Das Ende der Ära Merkel”) in den vergangenen Wochen in Bezug auf die Wahl an diesem Sonntag in Hessen geschrieben haben: Die weit verbreitete These, die Kanzlerschaft von Merkel ende in den kommenden Wochen, ist falsch.

Denn ganz so einfach verhält es sich mit dem Ende Merkels nicht, wie es vielerorts herbeigeschrieben oder gar herbeigesehnt (Hallo, AfD!) wird.

Drei Gründe, warum Merkel wohl auch noch lange nach der Hessen-Wahl Regierungschefin bleiben wird:

1. Hessen bleibt schwarz-grün

Mit Blick auf die aktuellen Umfragen scheinen viele Koalitionen in Hessen möglich: Jamaika, Ampel oder sogar Grün-Rot-Rot, kaum ein Farbenspiel ist ausgeschlossen.

Dennoch: Realistisch gesehen wird es wohl bei Schwarz-Grün bleiben, im Fall das Falles kommt eben noch die FDP mit ins Boot. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) zeigt sich offen für ein Jamaika-Bündnis, er hätte es auch für den Bund als Chance empfunden.

Die Grünen werden bei dem Thema zwar schmallippig. Doch klar ist: Sowohl CDU als auch die Grünen haben es sich in der Wiesbadener Wohlfühl-Koalition gut eingerichtet: Keine Skandale, keine öffentlichen Reibereien, dafür aber einige Erfolge

Die Arbeitslosigkeit in Hessen ist so niedrig wie seit fast 30 Jahren nicht, zugleich hat sich der Anteil der erneuerbaren Energien seit dem Regierungsbeginn vor fünf Jahren verdoppelt und die Aufklärungsrate der Polizei ist die deutschlandweit die drittbeste. 

“Wir gackern weniger laut, als die anderen, legen aber die schönsten Eier”, erklärte der grüne Vize-Ministerpräsident Tarek Al-Wazir in einem eher eigenwilligen Vergleich. 

Am Ende werden wohl die Grünen die Verluste der CDU zu einem Großteil  wieder auffangen. Dazu kommt: 47 Prozent der Hessen wünschen sich eine Beteiligung der Grünen an der neuen Regierung, 40 Prozent eine der CDU. An beiden führt wohl kein Weg vorbei. Auch Bouffier betonte am Freitag im ZDF-“Morgenmagazin”: “Wir wollen unserer Arbeit fortsetzen.”

Dazu passt auch der Spitzenkandidat der hessischen Grünen, Al-Wazir. Der 47-Jährige ist einer der beliebtesten Politiker Hessens und harmoniert – ähnlich wie der grüne Ministerpräsident Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann – mit seinem christdemokratischen Partner. 

2. Die ganz große Klatsche für die GroKo bleibt wohl aus:

Sicher: Zerbräche die schwarze-rote Koalition in Berlin nach der Hessen-Wahl, wäre es das auch für Merkel.

Doch die Bande von Union und SPD durchtrennte weder der Streit um die Zurückweisung von Flüchtlingen, noch der Fall Maaßen, weder das Votum für Brinkhaus, noch der CSU-Absturz bei der Bayern-Wahl.

Angesichts der schlechten aber nicht düsteren Aussichten in Hessen wird die Regierung zwar erneut wackeln, aber sie wird sehr wahrscheinlich halten – und damit auch Merkel im Amt bleiben.

Denn gerade die SPD, aus deren Reihen bis dato die lautesten GroKo-Aus-Rufe drangen, steht in Hessen laut neuesten Umfragen vor einer deutlich weniger dramatischen Situation als in Bayern.

Wenn es für die Sozialdemokraten gut läuft, dann bleiben die Einbußen deutlich im einstelligen Bereich, das Endergebnis wird bei über 20 Prozent liegen – und damit auch über dem derzeitigen Bundesschnitt. Die SPD bekommt in Hessen wohl eine Klatsche, aber keinen Kinnhaken, der zum Knockout führt. 

Allein das bietet der SPD-Führung um Parteichefin Andrea Nahles genug Möglichkeiten, das Ergebnis nach Innen gut verkaufen zu können: Hessen als Kehrtwende – und nicht als Begräbnis der GroKo.

Bereits im Vorfeld spielte Bouffier die möglichen Folgen für Merkel herunter.  “Das ist eine Landtagswahl”, die CDU wolle dabei erfolgreich sein, “dann ist das auch ein Beitrag zur Stabilisierung der Großen Koalition” in Berlin, sagte der CDU-Politiker im ZDF-“Morgenmagazin”. 

► Dazu kommt: Selbst die Opposition glaubt nicht wirklich daran, dass die Regierung zerbricht. Die GroKo wird “durch Not und Elend zusammengehalten”, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, der Deutschen Presse-Agentur. Denn Union und SPD können bei einer Neuwahl nur verlieren – wie wohl auch die Liberalen und die Linkspartei.

Allein AfD und Grüne dürften auf Basis der aktuellen Umfragen freudig einer erneuten Abstimmung im Bund entgegensehen.  

3. Der große Aufruhr in der Partei bleibt aus:

Ist es nur die Ruhe vor dem Sturm? Oder bleibt der Sturm gänzlich aus? Viel spricht für letzteres.

So ist es erstaunlich still geworden um Gesundheitsminister Jens Spahn. Der Merkel-Kritiker hat sich in die Sacharbeit zurückgezogen und das schon seit Monaten.

Selbst die in der Vergangenheit – nach CDU-Maßstäben – so rebellische Junge Union hielt sich bei ihrem Deutschlandtag Anfang des Monats zurück. Mehr noch: Es war Merkel selbst, die mit einer Spitze zum niedrigen Frauenanteil in der JU-Führung und Hinweisen auf die eigentlichen Zukunftsaufgaben des Landes dem Parteinachwuchs die Show stahl.   

Die vergangenen Wochen haben eines gezeigt: Weder gibt es einen ernsthaften Herausforderer, noch scheint Merkel verunsichert.

Denn eine Tatsache ist auch: Trotz aller Unkenrufe gehört sie noch immer zu den beliebtesten Politikern in Deutschland

Mit Material von dpa.

(ben)

Über dieses Bild rätseln Tausende – erkennt ihr, was daran seltsam ist?

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  • Eine Schottin hat beim Einkaufen ein Foto von einer Wand mit einer Menge Kinderklamotten gemacht. 
  • An dem Bild fiel ihr im Nachhinein etwas Seltsames aufgefallen. 
  • Oben im Video seht die Abteilung, über die Internetnutzer diskutieren – und auch, dass es sich dabei nicht um eine Täuschung handelt.

Befinden wir uns in einem Film aus den 50er Jahren? Das dürfte sich die 23-jährige Schottin Holly McKee gedacht haben als sie vor einem Kleider-Regal in einem Geschäft namens “Asda” stand.

Weil sie es offenbar so seltsam fand, postete sie vergangenen Freitag ein Bild davon auf Twitter.Die Internetnutzer begannen sofort zu diskutieren, ob das Bild echt ist. 

“Ich glaube ich bin heute im Asda farbenblind geworden”, schrieb McKee unter dem Foto.

Twitter-Nutzer spekulieren um die Echtheit des Fotos

Ein Teil der Baby-Abteilung, in der sich McKee offenbar befand, könnte aus einem Schwarz-Weiß-Film entsprungen sein. 

Für kurze Zeit, dachte die 23-Jährige, dass ihre Augen nicht mehr richtig funktionieren, wie sie dem britischen “Mirror” erzählte. Ihre beiden Schwestern bestätigten jedoch, dass sie ebenso verwundert waren. Auf Twitter zweifelten einige Nutzer die Echtheit des Bildes an und vermuteten, dass es nachträglich bearbeitet ist. 

23-Jährige will Echtheit des Bildes beweisen

Dass die Kleidung wirklich so angeordnet war, wollte niemand glauben. Deshalb ging McKee noch einmal in das Geschäft und filmte das Ganze. Sie wollte damit beweisen, dass in der fraglichen Abteilung tatsächlich nur schwarze, weiße oder graue Kleidung hing.

Im Video oben sieht man, wie die 23-Jährige näher an die Baby-Sachen herantritt, sich daneben stellt und daran zieht.

Das Video überzeugte auch die letzten Zweifler. Viele Kommentatoren berichteten zudem, dass sie die Kleidung selbst schon gesehen hatten. 

Der Twitter-Beitrag bekam über 86.000 Likes. McKee hat außerdem eine Theorie aufgestellt, warum die Baby-Abteilung ganz in grauen Farben gehalten ist.

Wie sie dem “Mirror” erzählte, könne es daran liegen, dass die Geschäfte neutrale Kleidung als Alternative zu den klischeehaften Farben anbietet: Rosa für Mädchen. Blau für Jungs.

(mf)

Donald Trump: Der Präsident der Gewalttäter und Rechtsextremen

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Donald Trump sät Hass in den USA – die Schuld für die Gewalt im Land gibt er jedoch anderen. 

Machen wir es kurz: Ja, Donald Trump ist Schuld. 

Nicht direkt daran, dass Rohrbomben an demokratische Politiker und Trump-Kritiker in den USA geschickt wurden – womöglich von einem am Freitag in Florida verhafteten Verdächtigen und wohl Besitzer eines Vans voller Trump-Sticker. 

Aber an dem Klima des Hasses in den Vereinigten Staaten, das unter Trump-Anhängern, Rechten und Rechtsextremen in den USA eine ganz neue Bereitschaft zu solcher Gewalt – solchem Terror – entfacht hat. 

Es ist eine Gewalt, die klar auf den US-Präsidenten zurückzuführen ist. Nicht nur gefühlt, nicht nur, weil die rassistischen, sexistischen und autokratisch anmutenden Beleidigungen und Attacken Trumps empörend sind. 

Sondern weil Studien genau nachweisen, wie der US-Präsident mit diesen Beleidigungen und Attacken dafür sorgt, dass sich die Attacken auf Minderheiten und seine politischen Gegner in den USA erhöhen. 

Trumpism: Die neue Gewalt in den USA 

Es ist ein Effekt, der sich schon an Trumps allererstem Tag im Amt auswirkte. 

Laut einem auf Statistiken des FBI beruhenden Bericht der “Washington Post” stiegen die Hassverbrechen gegen Minderheiten am Tag nach Trumps Wahl sprunghaft von 10 auf 27 an. Der 9. November wurde so zum Tag mit den meisten Hassverbrechen im Jahr 2016. 

In den Tagen darauf wurden zudem Hunderte rassistische Übergriffe gemeldet. Die sich für Minderheiten engagierende Organisation Southern Poverty Law Center (SPLC) berichtete über fast 900 Belästigungen und Bedrohungen in den zehn Tagen nach der Wahl – oft in Trumps Namen. 

► Auch Wochen und Monate später ließ sich erkennen, dass die Zahl der Hassverbrechen in den USA anstieg. Das Investigativportal “RePublica” und das SPLC führen eine entsprechende Datenbank

Heidi Beirich vom SPLC sagte im März 2017: “Wir sehen, dass es seit der Wahl deutlich mehr Hassverbrechen gibt. Etwa ein Fünftel der Attacken, die wir dokumentiert haben, wurden in Trumps Namen ausgeführt.” 

Im August vergangenen Jahres zeigte sich dann, wie egal dem US-Präsidenten diese Exzesse sind.

Nach den gewalttätigen Demonstrationen von Rechtsextremen in der Stadt Charlottesville und dem Terroranschlag eines Neonazis auf Gegendemonstranten, bei dem eine Frau starb, sagte Trump damals: “Es gibt gute Leute auf beiden Seiten.” 

Lob bekam er für diese Aussage etwa von dem früheren Anführer des rechtsextremen Ku-Klux-Klans David Duke

► Dazu passt, dass die Bürgerrechtsorganisation Council on American-Islamic Relations im Vergleich des ersten Halbjahres 2017 mit dem ersten Halbjahr 2016 einen Anstieg von Hassverbrechen gegen Muslime um 21 Prozent verzeichnete

► Dazu passt, dass laut der NGO Anti-Defamation League (ADL) die anti-semitischen Übergriffe und Verbrechen im Jahr 2017 in den USA um beinahe 60 Prozent anstiegen – von 1267 Fällen 2016 auf 1986

► Dazu passt, dass ein Bericht der ADL zeigt, dass der Großteil der von Extremisten durchgeführten Morde in den USA im Jahr 2017 von Rechtsextremen ausgeübt wurdeVon 387 extremistisch motivierten Morden wurden demnach 71 Prozent von Rechtsradikalen begangen.

Trump hat keine direkte Schuld am Terror – aber er schafft diesem einen Nährboden 

Die Wissenschaftler der Studie betonen: Trump sei nicht direkt verantwortlich für die Gewalt. Doch gerade ihre Studie verdeutlicht: Der US-Präsident schafft ein Klima des Hasses in seinem Land, in dem diese Gewalt Ausdruck findet. 

Das zeigt sich auch in der Reaktion des Trump-Kosmos auf die in diesen Tagen die USA erschütternde Serie versuchter Attentate auf Politiker und Kritiker des US-Präsidenten

Rechtsextreme, Mitglieder des rechtspopulistischen Flügels der Republikaner und Gäste auf dem Trump-Propaganda-Sender Fox News verbreiten hier die Theorie, dass die Bomben von jemanden gelegt wurden, der Trump schaden wolle.

Beweise führen sie – typisch für Verschwörungstheoretiker – nicht an. Erst am Freitag wurde ein Mann als Verdächtiger verhaftet. Die US-Justiz geht davon aus, dass er hinter den Anschlägen steckt. Und nach allem, was bekannt ist, war der Festgenommene wohl ein fanatischer Anhänger des US-Präsidenten.

Mehr zum Thema: Trumps Orakel: Wie die Sendung “Fox & Friends” in den USA Politik macht

Und Trump selbst? 

Twitterte am Freitag eine Verschwörungstheorie zu den versuchten Attentaten. Seine Republikaner hätten in den Vorwahlen und den Umfragen gut abgeschnitten, schrieb Trump. “Jetzt passiert dieses ‘Bomben’-Ding und das Momentum verschwindet.” 

Der US-Präsident zweifelte also an, dass es echte Bomben waren – obwohl es das FBI so berichtet. Und er glaubt, die Bomben sollen ihm schaden. 

Zuvor wetterte er gegen die Medien, vor allem gegen den Sender CNN. Dieser war Ziel von gleich zwei Bomben. Trump aber sagt: CNN und die anderen liberalen Medien seien für das Klima der Wut im Land verantwortlich. 

Seinen Hass, seine Hetze entschuldigte Trump nicht. Auch in einem Statement nach der Festnahme am Freitag rief er die Amerikaner zwar auf, zusammenzukommen – einen Appell, die Rhetorik in der öffentlichen Debatte, womöglich auch seine eigene, zu entschärfen, unterließ er. 

Dabei sind Hass und Hetze, auch von Trump, ein klares Indiz in der Suche nach den Hintergründen der Bombenserie. Denn jede der Personen oder Organisationen, an die eine Bombe geschickt wurden, war zuvor entweder direkt ein Ziel wütender Attacken Trumps oder als Kritiker des US-Präsidenten bekannt

► Hillary und Bill Clinton: Trumps Wahlkampfrivalin ist eines seiner Lieblingsziele. “Crooked Hillary” und “Lock Her Up” waren und sind beliebte Rufe während seiner Auftritte. Bill Clinton nennt er “Wild Bill” – wegen den Sexismus-Vorwürfen gegen den Ex-Präsidenten.  

► Barack Obama: Es war Trump, der die rassistisch motivierte Lüge verbreitete, Obama sei nicht in den USA geboren. Er nannte den Ex-Präsidenten regelmäßig schrecklich und sogar den “Gründer des IS”

► Joe Biden: Obamas Vize und ein möglicher Rivale Trumps bei den Wahlen 2020. Biden sagte über Trumps Spruch, er könne Frauen überall anfassen: “Wenn wir an der Highschool wären, würde ich ihn hinter die Turnhalle bringen und ihn grün und blau schlagen.” Trump konterte: “Er würde schnell und hart zu Boden gehen und die ganze Zeit weinen.” 

► Eric Holder: Ehemals Obamas Justizminister und ebenfalls ein möglicher Rivale für Trump 2020. Holder sagte einst, er würde Trump nie einen Präsidenten nennen. Er ist einer der schärfsten Kritiker Trumps. 

► Maxine Waters: Die demokratische Politikerin rief dazu auf, Trump seines Amtes zu entheben und an öffentlichen Orten gegen sein Kabinett zu protestieren – etwa, wenn diese in einem Restaurant essen. Sie bekam dafür Todesdrohungen, Trump-Fans posteten Waters Adresse online; Trump selbst nannte sie “verrückt” und eine “Person mit einem IQ von 60″. 

► CNN: Die Liste der Attacken Trumps auf CNN ist sehr, sehr lang. Immer wieder wirft der US-Präsident dem Sender ohne Beweise vor, Lügen zu verbreiten. Trump teilte 2017 zudem ein Video, in dem er bei einer Wrestling-Veranstaltung einen Mann umreißt – der Kopf des Mannes war durch das CNN-Logo ersetzt worden. Er retweetete auch ein Bild eines Zugs, der droht eine Person mit dem CNN-Logo zu überfahren

► John Brennan: Der ehemalige CIA-Chef ist ein ausgesprochener Trump-Kritiker. Er nannte diesen “verräterisch” und wirft Trump immer wieder unwürdiges Verhalten vor. Trump schimpfte Brennan unter anderem ein “Großmaul” und einen “politischen Schmierfink”. 

► Robert De Niro: De Niro kritisiert Trump immer wieder öffentlich für dessen menschenfeindliches Verhalten. Bei den Tony Awards rief er in den Saal: “Fuck Trump!” Trump reagierte und nannte De Niro “eine Person mit sehr niedrigem IQ”. 

► Cory Booker: Booker ist in der demokratischen Partei ein viel beachteter Emporkömmling. Dem linksliberalen werden Ambitionen auf das Präsidentenamt nachgesagt; Booker kritisiert Trump häufig und direkt. Trump machte sich auf einer Wahlkampfveranstaltung über Booker lustig. 

► James Clapper: Der ehemalige Geheimdienstchef ist wie der Ex-CIA-Chef Brennan ein Kritiker Trumps. Der US-Präsident warf Clapper vor, dieser würde sich nur mit ihm anlegen, um daraus finanziellen Nutzen zu ziehen. 

Kamala Harris: Wie Booker eines der größten politischen Talente der Demokraten. Auch Harris strebt Berichten zufolge das Amt der US-Präsidentin an. Auch Harris ist eine starke und laute Kritikerin von Trump. 

Trump hat übrigens keines der Opfer der versuchten Bombenattentate angerufen. Warum auch? Seine Reaktionen auf die Bombenserie zeigen klar: Unabhängig vom tatsächlichen Motiv des Täters interessiert den Präsidenten der USA Terrorismus nur dann, wenn es politisch opportun ist. 

Trumps Anhänger unter den Rechten und Rechtsextremen in den USA werden sich das merken. Und der Hass und die Gewalt im Land werden weiter eskalieren. 

(ll)

Trump spricht nach Festnahme: Schnell wird es bizarr – und gefährlich

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Trump am Freitag im Weißen Haus. 

Donald Trump war voll des Lobes für die Ermittler. Seit Tagen hielt die Serie von versuchten Briefbomben-Anschläge die USA in Atem – am Freitag hat das FBI einen ersten Verdächtigen gefasst. 

Bei einem Auftritt im Weißen Haus, kurz nachdem die Festnahme bekannt wurde, bedankte sich Trump beim FBI.

Er verurteilte die Tat entschieden: “Diese terrorisierenden Handlungen sind verachtenswert und haben keinen Platz in unserem Land.” Und er rief die Bürger der USA zur Einheit und zu Frieden auf.

Soweit der vorgeschriebene Teil von Trumps Rede. Und soweit so gut. Doch danach sprach der US-Präsident freier – und schnell wurde seine Rede bizarr. Oder brandgefährlich. 

Denn je länger Trump redete, desto klarer wurde: Dieser US-Präsident kann die gespaltenen Staaten von Amerika nicht vereinen. Die 4 bemerkenswertesten Momente – auf den Punkt gebracht. 

1. Trump will die Medien nicht kritisieren – zumindest nicht namentlich

Trump sagte bei seiner Rede anlässlich des Young Black Leadership Summit, einer Konferenz für konservative junge Afro-Amerikaner, niemand werde wohl mehr attackiert als er. Gemeint war damit Kritik in den Medien. Aus dem Publikum drang in diesem Moment der Ruf “Fake News”. 

Trump antwortete auf die Rufe, sagte aber, er wolle an diesem Tag keine Beispiele nennen. “Das ist in gewisser Weise ein besonderer Tag, weil wir jemanden gefasst haben.”

Man darf nicht vergessen: Zwei der verdächtigen Pakete gingen auch an den US-Sender CNN, einem erklärten Gegner von Trump. 

Dieser Umstand hielt den US-Präsidenten aber nicht von seiner üblichen Medienschelte ab. Er verzichtete am Freitag lediglich darauf, die Namen der von ihm verhassten liberalen US-Medien zu nennen. 

2. Trump attackiert die “Globalisten”

Während Trump erst noch zu Frieden und Versöhnung aufrief, kritisierte er später wieder seine politischen Gegner: Globalisierungsbefürworter. 

“Globalisten mögen… den Globus. Ich mag den Globus auch, aber wir müssen uns um unsere Bürger kümmern”, sagte er in seiner typisch wirren Art. 

Die Reaktion des Publikums machte deutlich, warum dieses Trump-Narrativ so gefährlich ist. Jemand rief “Lock her up”, also “Sperrt sie ein!”. Der Ruf gilt Trumps Wahlkampfrivalin und Demokratin Hillary Clinton.

Zusammen mit dem Milliardär und Unterstützer George Soros zählt Clinton als Globalisierungsbefürworterin zum Feindbild der Alt-Right, der Neuen Rechten in den USA. Sowohl Clinton als auch Soros hatten einen potenziellen Sprengsatz des Briefbombers in der Post erhalten. 

Trump schürte am Freitag einmal mehr den Hass gegen die beiden. 

3. “America First” – rassistisch?

Trump verteidigte auch seinen Wahlkampfslogan “Amerika zuerst”. Kritiker würden ihm sagen, der Spruch sei rassistisch. “Warum rassistisch? Denkt einer von euch, dass das rassistisch ist?”, fragte der Präsident sein Publikum. Das antwortete mit lauten “USA”-Rufen.  

Der Spruch an sich ist nicht rassistisch, seine Interpretation und seine Wandlungen allerdings können es sein. Trump nannte sich erst kürzlich etwa einen Nationalisten – und zog damit Kritik auf sich, weil der Begriff in den USA vor allem im Zusammenhang mit rechtsradikalen Gruppierungen verwendet wird.

Rechtsradikale Politiker weltweit benutzen eine ähnliche Rhetorik wie Trump mit seiner “America First”-Doktrin. Etwa der italienischer Rechtsaußen und mittlerweile Innenminister Matteo Salvini, der mit “Italiener zuerst” in den Wahlkampf zog. 

Hinzu kommt: Trump befeuert mit diesem Spruch einen gefährlichen patriotischen Fanatismus.

Ein Indiz dafür: Das FBI stellte im Zusammenhang mit der Festnahme eines Verdächtigen am Freitag auch einen Van fest – der über und über mit Trump-Stickern und Amerika-Flaggen bedeckt war. 

4. Was Trump nicht sagte 

Am gefährlichsten aber war, was Trump bei seiner Rede nicht sagte. Zwar rief er zur Versöhnung auf, allerdings richtete er keinen Appell zur rhetorischen Abrüstung an sein Publikum. 

Die USA sind ein zutiefst gespaltenes Land, das haben die vergangenen Tage und die Serie von versuchten Anschlägen gezeigt. 

Die vergiftete politische Rhetorik ist ein Grund für diesen Umstand. Republikaner beschimpfen Demokraten, die wiederum nennen ihre Gegner Schurken. 

Trump ist mit seiner herausragenden Rolle als Präsident maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Fronten zwischen den politischen Lagern immer härter werden.

Auf den Punkt gebracht: 

Etwa fünf Minuten schaffte es Donald Trump an diesem Freitagabend, sich staatsmännisch zu geben und sich Attacken auf seine politischen Gegner zu verkneifen. Dann war sein Redeskript wohl zu Ende – und die Attacken folgten. 

Zeitumstellung: Ist die Sommer- oder Winterzeit besser für uns?

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Am Sonntag wird die Uhr wieder eine Stunde zurückgestellt – vielleicht zum letzten Mal. Doch was kommt danach? Die ewige Sommer- oder Winterzeit? Ganz Deutschland streitet darüber, was besser ist.

Wenn es nach den Bürgern geht, ist die Sache klar. Im Sommer ließ die EU alle EU-Bürger im Internet abstimmen. Eine klare Mehrheit von 80 Prozent ist für die ewige Sommerzeit.

Doch was bringt der ewige Sommer wirklich mit sich?

Welche Zeiteinstellung ist besser für unseren Schlaf? 

► Fast alle Menschen in westlichen Gesellschaften schlafen zu wenig. Forscher sprechen vom Phänomen des sozialen Jetlags.

Das heißt, unser Körper lebt in einer anderen Zeitzone, als gesellschaftliche Pflichten uns vorgeben. Wir gehen alle später schlafen als unsere Vorfahren und wachen früher auf, weil unser Wecker klingelt. Durch die Sommerzeit verschlimmert sich dieses Schlafdefizit um eine weitere Stunde.

► Die Folge: Wir werden schneller krank. Studien von Krankenkassen belegen, dass zu Beginn der Sommerzeit 30 Prozent mehr Verkehrsunfälle passieren und 25 Prozent mehr Menschen Herzinfarkte bekommen. Die Kosten, die sich aus diesem Leben gegen die innere Uhr ergeben, werden auf fast 60 Milliarden Euro jährlich geschätzt.

Geringerer Stromverbrauch durch Sommerzeit? 

► Bereits im Ersten Weltkrieg gab es die Sommerzeit, um mit dem Tageslicht in der Rüstungsindustrie effektiver arbeiten zu können. 1980 setzten Politiker die Sommerzeit erneut fest, diesmal um nach der Ölkrise der 70er Jahre Energie zu sparen. Die Idee dahinter: Wir verkürzen die dunkle Zeit, damit die Leute nicht mehr so viel elektrisches Licht benötigen.

► Der erhoffte Energiespareffekt für Unternehmen und Haushalte ist jedoch nicht belegt. Tatsächlich sind die Einsparungen winzig.

Laut einer Studie des Bundestags von 2016 spart Deutschland gerade mal 0,2 Prozent Strom durch die Sommerzeit. Denn elektrisches Licht hat heute einen geringen Anteil an unserem Stromverbrauch.

Dafür nutzen wir andere Stromschlucker wie Klimaanlagen im Sommer sogar stärker. Hinzu kommt, dass im Frühling und Herbst viel öfter und stärker die Heizung aufgedreht wird. 

Wie wirkt sich die Sommerzeit auf unseren Biorhythmus aus?

► Der Schlafforscher Clemens Heiser von der TU München ist sich sicher, dass mehr Licht unseren Biorhythmus durcheinander bringt. Er sagt in der ProSieben-Sendung “Galileo”:

“Licht spielt hier eine zentrale Rolle. Licht reguliert unseren Melatoninhaushalt. Melatonin ist ein klassisches Schlafhormon, dass darüber entscheidet, ob wir Morgens wach werden (wach sind)  oder ob wir Abends müde werden und zu Bett gehen.”

Und das könnte bei der ewigen Sommerzeit zu einem Problem werden. Denn im Winter wird es lange nicht hell. In Norddeutschland würde die Sonne erst um circa 9:45 Uhr aufgehen – richtig hell wäre es erst um 10 Uhr Morgens.

2011 beschloss Russland die ewige Sommerzeit. Die Folge: In manchen Regionen waren Menschen ihrer natürlichen Zeit zwei Stunden voraus. Die Dunkelheit am Vormittag macht depressiv und müde. Die Kehrtwende kam 2014, Präsident Wladimir Putin drehte die Uhr wieder eine Stunde zurück. Seitdem gilt in ganz Russland ganzjährig die Winterzeit.

Welche Zeit bei uns zukünftig gelten wird, versucht die EU einheitlich zu regeln, denn niemand möchte, dass Europa zum Zeitzonen-Flickenteppich wird.

Voraussichtlich wissen wir im März 2019, nach wie unsere Uhren im Sommer und im Winter ticken werden.

(ll)

USA: Nackte Frau versucht, Mann den Penis abzubeißen – Polizisten sind schockiert

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  • Die Polizei im US-Bundesstaat South Carolina hat einen schockierenden Notruf erhalten: Ein Mann wurde offenbar beim Sex angegriffen.
  • Der Polizeichef ist schockiert von den Szenen, die sich am Einsatzort abgespielt haben sollen. 

Es ist wohl ein alles andere als alltäglicher Einsatz gewesen: Polizisten im US-Bundesstaat South Carolina wurden Anfang der Woche von einem Mann zu seinem Haus gerufen. 

Laut den Aussagen des Mannes habe eine Frau ihn beim Sex mit einer weiteren Person angegriffen und versucht, seinen Penis abzubeißen. Laut den Beamten stand die Frau unter dem Einfluss der Drogen Heroin und Meth, wie der US-Sender KCBD berichtet. 

Den Polizisten bot sich dem Bericht nach eine schockierende Szene, nachdem sie am Tatort angekommen waren: Eine nackte und blutverschmierte Frau sei auf allen Vieren auf sie zugekrochen, als sie das Haus des Opfers erreichten. Sie mussten sie mit einem Elektroschock ruhigstellen und daraufhin wiederbeleben.

Polizeichef zu Penis-Notruf: “Das war eines der verstörendsten Videos” 

► Polizeichef Dennis Turner sagte zu KCBD: 

Ehrlich, das war eines der verstörendsten Bodycam-Videos die ich in meiner Karriere gesehen habe. Es hat mich wirklich an etwas erinnert, das man in einem Horror-Film sehen würde.”

Die Frau wurde laut dem US-Sender im Krankenhaus behandelt. Eine Anzeige wurde bisher nicht erlassen.  

(mf)

Bottrop: Polizei räumt Freizeitpark – Bericht über Bombendrohung

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Großeinsatz der Polizei in Bottrop (Symbolbild).

Großeinsatz der Polizei in Bottrop: Am Freitagabend mussten alle Gäste den Movie-Park Germany verlassen. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort. 

► Die Polizei teilte dem Regionalportal “WAZ” mit, dass es “einen telefonischen Hinweis auf eine Bedrohung” gegeben habe. Ein Polizeisprecherin sprach von einer Bombendrohung. Auch das “RedaktionsNetzwerk Deutschland” berichtet das. 

► Der Einlass wurde gestoppt, der Betreiber des Movie-Parks teilte den Gästen auf Facebook den Polizeieinsatz mit. Gegen 20.30 Uhr bedankten sich die Betreiber, dass die Gäste den Park so “ruhig und geordnet verlassen” haben. 

+++ Dieser Artikel wird laufend aktualisiert +++


"Er war wirklich verrückt": Was Bekannte über den Bomben-Verdächtigen sagen

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Das Polizeibild von Cesar S. 

Es waren seine Fingerabdrücke, die Cesar S. schließlich überführten. Am Freitag nahm das FBI den 56-jährigen US-Amerikaner im Zusammenhang mit der Reihe von versuchten Briefbomben-Anschlägen fest. 

Mittlerweile ist klar: Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann die bisher bekannt gewordenen 14 Sprengsätze verschickt hat. Das wird ihm, zusammen mit vier weiteren Vergehen, vorgeworfen, wie US-Justizminister Jeff Sessions am Abend mitteilte. 

Klar ist auch: Laut dem FBI handelte es sich bei den Paketen nicht um Attrappen, sondern tatsächlich um scharfe Sprengsätze. Aufmerksame Sicherheitsmitarbeiter verhinderten wohl, dass einer der anvisierten Kritiker von US-Präsident Donald Trump durch die Bomben verletzt oder gar getötet wurde. 

Immer weitere Details kommen über den Tatverdächtigen Cesar S. ans Licht. Die HuffPost US hat mit einem Bekannten des Mannes gesprochen. Was ihr über ihn wissen müsst – auf den Punkt gebracht.

Was wir sicher wissen: 

 Cesar S. ist 56 Jahre alt und wohnt in Florida. Angemeldet ist er auf eine Adresse in Aventura im Norden von Miami.

Der Mann ist polizeibekannt. Die Polizeiakte reicht bis ins Jahr 1991 zurück. Ihm wurde Diebstahl, Drogen- und Betrugsdelikte und bereits im Jahr 2002 eine Bombendrohung vorgeworfen. Damals wurde er zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Als sicher gilt mittlerweile auch: S. ist der Besitzer des Vans, den das FBI am Freitag ebenfalls feststellte. Der Van ist mit zahlreichen Stickern überzogen, die US-Präsident Donald Trump huldigen – oder mit Fadenkreuze bedeckte Bilder von dessen politischen Gegnern. 

Der Tatverdächtige hinterließ auch viele Spuren in den sozialen Netzwerken: Dort verbreitete er nicht nur Bilder, die mit den Stickern auf seinem Van identisch sind, sondern auch anti-muslimische und Anti-Hillary-Clinton-Beiträge.

Zudem veröffentlichte S. auch ein Foto von sich selbst auf einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner kurz vor der US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2016. S. trug dabei eine “Make America Great Again”-Kappe und zeigte sich mit einem Trump-Poster. Auch bei Trumps Amtseinführung in Washington im Januar 2017 war S. vor Ort, wie mehrere Aufnahmen zeigen.

Was über den Mann berichtet wird:

S. verbreitete aber über seinen Twitter-Account vor allem Verschwörungstheorien. So wird dort etwa behauptet, der Überlebende der Schul-Schießerei in Parkland, David Hogg, sei ein von Milliardär George Soros bezahlter Demonstrant.

► Weiter wird dort behauptet, die Demokratin Maxine Waters habe Geld von Russen angenommen und die Demokratin Debbie Wasserman Schultz beute alte Menschen aus. Soros, Waters und Schultz waren Ziel der Briefbomben-Anschläge.

Was Bekannte über den Mann sagen: 

► Die amerikanische Ausgabe der HuffPost telefonierte mit einer Person, die Cesar S. gekannt haben will. Laut einem Mann aus Tampa habe S. bei einer Begegnung auf einem Parkplatz in Miami auf ihn schrullig gewirkt, aber nicht gewalttätig:

“Er sprach nicht von Gewalt oder so, aber im Grunde redete er über Fake News, Obama, Hillary Clinton, solche Sachen. Er sagte, dass seine Familie nicht mit ihm einverstanden sei, dass er nur mit anderen Trump-Unterstützern befreundet sei.”

► Als der Mann den von Stickern überzogenen Van am Freitag im Fernsehen gesehen habe, habe er ihn sofort als den Wagen von S. erkannt. 

► Der Mann habe zunächst auch geglaubt, dass die Briefbomben verschickt worden sein könnten, um US-Präsident Trump zu schaden – eine Verschwörungstheorie von Rechten in den USA. Nach der Festnahme von S. könne er sich aber leicht vorstellen, dass der Festgenommene dahinter stecke. “Ich zähle Zwei und Zwei zusammen und jetzt denke ich mir: Mensch, er (Cesar S., Anm.) war wirklich verrückt.” 

 ► Lenny Altier, ein Cousin von S., sagte der Nachrichtenagentur AP: “Ich weiß, dass dieser Typ ein Verrückter ist.” S. sei ein Einzelgänger gewesen und habe auch als Stripper gearbeitet. Ein Anwalt der Familie von S. erklärte bei CNN, der Tatverdächtige habe in Trump “einen Vater gefunden”.

 ► Laut einem Polizeibeamten habe S. in dem weißen Van gelebt.

Auf den Punkt gebracht:  

Für die US-Justiz steht fest: Cesar S. steckt hinter den versuchten Anschlägen auf prominente Demokraten und ausgesprochene Trump-Kritiker. 

Aussagen von Bekannten und Verwandten, sein Van und seine Twitter-Timeline zeichnen das Bild eines fantastischen Trump-Anhängers, der verschiedenen Verschwörungstheorien anhing. 

(mf)

Hartz-IV-Empfängerin droht Obdachlosigkeit – ihr Anwalt rechnet mit den Ämtern ab

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  • Eine Hartz-IV-Empfängerin aus Göttingen wird vermutlich bald ihre Wohnung verlieren – weil sie die Miete nicht mehr zahlen kann.
  • Ihr Anwalt sieht die Schuld bei der Behörde. Er macht den Ämtern schwere Vorwürfe. 
  • Im Video oben: Tochter von Hartz-IV-Empfängerin schildert Teufelskreis, in dem sie gefangen ist. 

Monika Nitzschke hat keine Hoffnung mehr. 

Die Hartz-IV-Empfängerin rechnet damit, bald ihre Wohnung zu verlieren – und dann auf der Straße zu landen. Das berichtet die 56-Jährige dem ARD-“Mittagsmagazin”. 

► Das Problem: Ihre Wohnung ist laut des Jobcenters zu teuer für Göttingen. Daher habe der Staat lange nur einen Teil der Miete übernommen, berichtet das Magazin. Den Rest habe Nitzschke selbst gezahlt – und Schulden angehäuft.

In drei Wochen drohe ihr die Räumung, sagt sie der ARD unter Tränen. “So hat man sich das Leben nicht vorgestellt. Ganz unten angekommen. Oh Mann”, sagt sie mit brüchiger Stimme.

Hartz IV und Miete: Kein Einzelfall 

Der Fall von Nitzschke ist bei Weitem kein Einzelfall. Das Jobcenter hat strenge Vorschriften für Hartz-IV-Empfänger, bis zu welchen Grenzen es die Miete übernimmt. 

Zwar gibt es für die Mitarbeiter auch einen gewissen Ermessensspielraum, allerdings sind immer wieder Geschichten von verzweifelten Hartz-IV-Empfängern zu hören, deren Wohnung zu teuer oder zu groß ist – und die sich schwer tun, eine billigere zu finden. 

So ist es auch im Fall von Nitzschke. Sie habe monatelang gesucht, aber in Göttingen keine Wohnung gefunden, die den Vorgaben des Jobcenters entspreche, berichtet sie der ARD. 

Ein Problem ist dabei wohl auch, welche Grenzen das Jobcenter formuliert. Das kritisiert der Anwalt von Nitzschke im ARD-Interview. 

Mehr zum Thema: Hartz-IV-Empfängerin klagt an: “Ich bin es leid, schikaniert zu werden”

Hartz-IV-Anwalt klagt an

Sven Adam ist überzeugt, dass das Jobcenter seiner Mandantin mehr Geld hätte zahlen müssen:

“Das Problem in Göttingen ist, dass der Wohnungsmarkt sehr angespannt ist. Und dass der Wohnungsmarkt die Wohnungen, die vom Landkreis als angemessen angesehen worden wären, so nicht hergibt.”

► Der Landkreis legt die Mietgrenzen fest, auf Basis von Mietspiegeln, die auch von privaten Firmen festgelegt werden. Adam wirft dem Landkreis Göttingen vor, die Wohnkosten für Hartz-IV-Empfänger zu niedrig angesetzt zu haben. 

Der Sozialdezernent der Landeskreises, Marcel Riethig, wehrt sich im Gespräch mit der ARD gegen diesen Vorwurf. Die Firmen, die die Mietspiegel erstellen, seien absolut seriös.

Sozialgericht fordert höhere Mietenübernahmen für Hartz IV

Dennoch: Im vergangenen Jahr hat das Sozialgericht Hildesheim geurteilt, dass der Landkreis Göttingen die Mietkosten für Hartz-IV-Empfänger falsch berechnet habe. 

► Hintergrund des Urteils war damals: Eine Firma hatte die Universitätsstadt Göttingen zusammen mit Nachbargemeinden beurteilt – und so die geschätzten Wohnkosten für Göttingen gedrückt, wie das Gericht festhielt.  

Der Sozialdezernent von Göttingen weist im Gespräch mit der ARD die Verantwortung von sich – und nimmt die Bundesebene in die Pflicht, Standards für Mietkostenübernahme von Hartz-IV-Empfängern festzulegen. 

Das ist bisher aber nicht in Sicht. Opfer sind Menschen wie Monika Nitzschke.

Flüchtlingspolitik: Habeck wirft Merkel vor, "Warnungen ignoriert" zu haben

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Im Video oben sagt Grünen-Chef Habeck nach der Wahl in Bayern: Wahlen kann man nicht nur am rechten Rand verlieren. 

► Grünen-Parteichef Robert Habeck hat Kanzlerin Angela Merkel in der “Bild” für ihre Flüchtlingspolitik im Sommer 2015 kritisiert.

► “Der Punkt ist, dass die Bundesregierung viel zu lange nach dem Prinzip ‘Kopf in den Sand’ agiert hat”, sagte Habeck der Zeitung. Der Syrienkrieg sei bereits vor 2015 eskaliert und die Lage in den Flüchtlingslagern sei immer dramatischer geworden.

Grünen-Chef Robert Habeck und Kanzlerin Angela Merkel.

 

► “Aber die Bundesregierung hat Warnungen ignoriert und das Land nicht vorbereitet. Sie hat versäumt, die Behörden personell, finanziell und strukturell so zu stärken, dass sie geordnete Verfahren für eine humanitäre Aufnahme durchführen können.” 

Warum die Grünen-Schelte gegen Merkel wichtig ist:

Die Grünen stehen nach wie vor und grundsätzlich zu Merkels Entscheidung, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung im Sommer 2015 die Grenzen nicht zu schließen. Die Ökopartei hielten und halten den Schritt – wie die Bundesregierung – aufgrund der damals herrschenden humanitären Notlage für unausweichlich. 

Grünen-Chef Habeck kritisiert nun vor allem die unzureichende Vorbereitung. Dazu habe Merkel es versäumt, “für europäische Alternativen zum Dublin-Verfahren” zu sorgen, “weil das System offenkundig weder fair war noch funktionierte. Dieses Auf-Sicht-Fahren ist das Problem.”

(ak)

Angriff auf Gummibärchen: Klöckner droht Süßwaren-Herstellern

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► Die Bundesregierung erhöht im Kampf gegen ungesunde Ernährung den Druck auf die Industrie.

► Nach einer kürzlich getroffenen Vereinbarung mit der Branche über weniger Zucker, Salz und Fett in Fertigprodukten drängt Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) die Hersteller, die Vorgaben bald umzusetzen. Andernfalls drohten Vorgaben. 

“Wer Vereinbarungen miteinander trifft, der muss sie auch einhalten”, sagte Klöckner der “Süddeutschen Zeitung”. Andernfalls würden “regulatorische Schritte” folgen.

Wie die Bundesregierung den Zucker bekämpfen will:

Per Gesetz komplett verbieten will Klöckner von 2019 an Zucker und süßende Zutaten in Babynahrung. “Wer als Baby schon an den Geschmack von Zucker gewöhnt wird, will auch später danach suchen. Aus diesem Teufelskreis müssen wir heraus.”

Die Regierung werde die Ergebnisse der Vereinbarung in Zwischenschritten bis 2025 überprüfen. 

Für eine gesündere Ernährung sollen die Rezepte von “Kalorienbomben” schrittweise geändert werden, fordert Klöckner. Auch Portionsgrößen von Produkten sollen kleiner werden. So bestehen etwa Gummibärchen fast zur Hälfte aus Zucker, die bekannte Kinderschokolade sogar zur über der Hälfte. Kritikern und der Opposition reicht Klöckners Vorhaben daher nicht aus.

Warum Klöckners Pläne kritisiert werden:

Die mit der Lebensmittelwirtschaft geschlossene Vereinbarung sei “eine Farce”, sagte die Ernährungsexpertin der Grünen im Bundestag, Renate Künast, der Deutschen Presse-Agentur.

Es handele sich um eine Ankündigung, die Unternehmen längst umsetzen wollten. Eine neu formierte Initiative fordert deutlich weitgehendere Schritte zur Zuckerreduzierung im Essen.

Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) begrüßte jedoch, dass Bewegung in das Thema komme. “Das ist ein erster Schritt, kappt aber leider nur die Spitze des Zuckerbergs”, sagte der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch. Der Erfolg hänge auch davon ab, wie ernst die Lebensmittelindustrie die geschlossene Vereinbarung nehme. 

Mit Material von dpa.

(ak)

Norweger unterbricht Eisbären beim Sex und muss dafür jetzt ins Gefängnis

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Die Tiere waren mitten im Liebesakt, als ein Mann sie dabei störte. (Symbolbild) 
  • Ein Eisbären-Pärchen fühlte sich während des Liebesaktes offenbar von einem Mann gestört. 
  • Dieser muss deswegen jetzt hinter Gittern.

Ein Norweger kam in den Genuss eines ganz besonderen Naturschauspiels: Zwei Eisbären vergnügten sich auf der Insel Svalbard miteinander, als er mit seinem Auto an ihnen vorbeifuhr.

Das Bären-Pärchen war davon jedoch gar nicht angetan. Es erschreckte sich so sehr, dass der Mann nun sogar ins Gefängnis muss. Das entschied ein norwegisches Gericht, wie die britische Boulevardzeitung “The Sun” berichtet.

Eisbären stehen in Norwegen unter besonderem Schutz

In der Fahrweise des Mannes lag offenbar das Problem. Mit etwa 50 Kilometern pro Stunde fuhr er mit seinem Auto an den Tieren vorbei. Dabei habe er gerade einmal 50 Meter Abstand zu den Eisbären gehalten. 

Das ist offenbar viel zu wenig und ein Grund dafür, dass die Bären erschraken, ihren Liebesakt unterbrechen mussten und flohen. 

In Norwegen gelten strenge Gesetze zum Schutz von Eisbären. Auf der Insel sind sie eine bedrohte Art. Deshalb war es offensichtlich nicht sehr schlau von dem Mann, sie beim Zeugen eines weiteren Tieres zu stören.

Norweger muss für 30 Tage ins Gefängnis

Vor Gericht habe der Mann darauf bestanden, dass er nur schnell zwei Personen habe abholen wollen und deshalb zügig an den Tieren vorbeigefahren sei. Für den Richter kein triftiger Grund, er verurteilte den Mann trotzdem. 

Bei der Verhandlung kam dann auch heraus, dass es nicht der einzige Fehler des Mannes war: Er fuhr nämlich auch ohne Führerschein

Für beide Vergehen muss der Norweger nun büßen, der Richter verurteilte ihn zu 30 Tagen Gefängnis. Der Mann hatte sogar noch Glück: Denn Eisbären-Experten sagten der “Sun”, dass die Tiere bei zu lauten Motorgeräuschen so verschreckt werden könnten, dass sie panisch wegrennen. Dabei könnten die Bären überhitzen und sogar sterben.

(mf)

Neues Namensgesetz ab 1. November – so könnten Merkel und Co. dann heißen

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Angela Merkel könnte bald Dorothea heißen – die CDU-Chefin müsste nur wollen.
  • Am 1. November tritt ein neues Gesetzt zu Vornamen in Kraft.
  • Dann darf die Reihenfolge der Vornamen offiziell beim Standesamt geändert werden.

Wer mit seinem Vornamen unzufrieden ist, hat nun Grund zur Freude: Denn am 1. November trifft ein neues Gesetz in Kraft, mit dem die Reihenfolge der Vornamen vergleichsweise einfach getauscht werden können – wenn denn mehrere vorhanden sind. 

Zwar dürfen unliebsame Vornamen dann immer noch nicht weggestrichen oder durch neue ersetzt werden – wer allerdings den zweiten Vornamen, den er beispielsweise von Oma oder Opa geerbt hat, hübscher findet oder seinen ersten Namen einfach satt hat, kann sich nun auch offiziell umbenennen lassen. 

So könnten unsere Promis bald heißen

Bald also könnte nicht mehr von Angela, sondern Dorothea Merkel die Rede sein, Lorenz Seehofer wäre endlich den Horst los, unser bekanntester Fernseh- und Kinostar hieße Valentin Schweiger und wir würden den Fußballstar Peter anstatt Manuel Neuer feiern. 

Hintergrund des neuen Gesetzes ist: Da in Deutschland der Rufname frei gewählt werden kann, kommt es, wenn eine Person mehrere Vornamen trägt,  bei Fluggesellschaften oder Banken beispielsweise zu Schwierigkeiten, weil dort grundsätzlich der als erstes eingetragene Name verwendet wird. 

Namenspannen sollen vermieden werden

Laut “Bild” könnten Namenspannen in solchen Situationen durch die neue Regelung vermieden werden, da die betroffene Person nun im Personalausweis ihren Rufnamen festlegen kann.

Eine Veränderung der Reihenfolge kann beim Standesamt beantragt werden. Bisher hat eine Änderung des Vornamens bis zu 255 Euro gekostet – und durfte nur auf triftigen Grund hin erfolgen. Klar ist aber auch: Auch künftig müssen nach einer Namensänderung alle offiziellen Dokumente neu beantragt werden – verbunden mit den entsprechenden Kosten.

Es gibt eine Ausnahme beim neuen Gesetz

Eine Ausnahme im neuen Gesetzes bilden allerdings Vornamen, die durch einen Bindestrich getrennt werden – diese dürfen auch weiterhin nicht getauscht werden. Wolfgang-Hubertus Heil und Gina-Lisa Lohfink müssen also bei ihren bisherigen Vornamen bleiben.

(mf)

Fall Khashoggi: Saudi-Arabien hält internationalen Aufschrei für "hysterisch"

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Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Dschubair.

► Der saudische Außenminister hat den internationalen Aufschrei wegen der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi kritisiert.

“Die Angelegenheit ist ziemlich hysterisch geworden”, sagte Adel al-Dschubair am Samstag. Saudi-Arabien habe sehr klar gemacht, dass die Täter zur Verantwortung gezogen würden.

► Er denke, dass Saudi-Arabien als der eindeutige Schuldige ausgemacht worden sei, bevor die Ermittlungen abgeschlossen worden seien, sagte Al-Dschubair in Bahrain. 

Warum der internationale Aufschrei wichtig ist: 

Aus türkischer Sicht und der vieler internationaler Beobachter haben saudische Agenten Khashoggi am 2. Oktober im saudischen Konsulat in Istanbul getötet. Der Journalist war ein entschiedener Kritiker des Kronprinzen. 

Der Fall hat für massive internationale Verwerfungen gesorgt. Laut US-Verteidigungsminister James Mattis bedroht die Ermordung von Khashoggi die Stabilität im Nahen Osten.

Auf einer internationalen Konferenz in Bahrain sagte Mattis am Samstag: “Mit unserem gemeinsamen Interesse an Frieden und unerschütterlichem Respekt für Menschenrechte muss die Ermordung von Jamal Khashoggi in einer diplomatischen Einrichtung uns allen große Sorgen bereiten.”

Mattis beschuldigte Saudi-Arabien nicht direkt, sagte aber: “Das Versagen egal welcher Nation, sich an internationale Normen und Rechtsstaatlichkeit zu halten, unterminiert die regionale Stabilität zu einer Zeit, in der sie am meisten benötigt wird.”

(ak)


Volt-Programm zur Europawahl: Wie Europas Jugend die EU retten will

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Colombe Cahen-Salvadore wählt große Worte.

Ein “historisches Dokument” nennt sie das Programm für die Europawahl, das die rund 450 junge Anhänger ihrer europaweiten Partei “Volt” am Samstagmittag in der niederländischen Hauptstadt beschlossen haben.

Mit der “Amsterdamer Erklärung” – so heißt das neunseitige Dokument – tritt die noch junge Partei in acht EU-Ländern an, darunter Deutschland, Frankreich und Italien.

“Die Erklärung enthält die Hoffnungen und Wünsche von Europäern aus allen Ecken der Union”, sagt Volt-Mitgründerin Cahen-Salvadore im Gespräch mit der HuffPost. Sie hat an dem Dokument federführend mitgeschrieben.

Die Französin hofft, dass bis zu 25 Volt-Abgeordnete im kommenden Jahr ins EU-Parlament einziehen. Ob die Partei wirklich eine Chance hat, lässt sich so früh vor der Abstimmung im Mai 2019 noch nicht sagen. Dass aber Überraschungen bei den Europawahlen möglich sind, zeigte 2014 etwa der Einzug von Martin Sonneborn für “Die Partei”.

Volt: “Wollen Europas Politik revolutionieren”

Bei der Wahl stehe viel auf dem Spiel, sagt Cahen-Salvadore. Rechtspopulisten seien auf dem Vormarsch, traditionelle Parteien verlieren Rückhalt unter Europäern, “die so desillusioniert sind wie nie zu vor”. 

“Wir wollen das ändern”, sagt sie. Die Bewegung mit 15.000 Anhängern, davon 800 in Deutschland, ist zwar noch klein und vergleichsweise jung, hat aber noch viel vor. “Unser Modell hat das Potential, Europas Politik zu revolutionieren.” 

Tatsächlich ist das Programm an vielen Stellen eher pragmatisch als revolutionär. Das sind 7 wichtigsten Punkte aus dem Wahlprogramm:

► Die “Zukunft Europas” sieht Volt in einer “föderalen und gänzlich demokratischen” EU mit einer europäischen Regierung, geführt von einem vom Parlament gewählten Premierminister und einem vom Volk gewählten Präsidenten.

► Zu den Forderungen gehört auch ein Eurozonen-Budget, eine Banken-Union, ein EU-Finanzminister und eine gemeinsame, europäische Armee. Diese Ideen ähneln sehr den liberalen Kräften in der EU, etwa jenen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

► Um die vor allem im Süden hohe Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, fordert Volt eine europäische Job-Plattform und Investitionen in Infrastruktur, Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz und grüne Energie aber vor allem in strukturschwachen Regionen.

Colombe Cahen-Salvador.

Volt: “Bildung ist Kernpriorität Europas”

► Um Europa fit für die “massiven Veränderungen in der Weltwirtschaft” fit zu machen, fordert Volt auch mehr Gelder in Forschung und Entwicklung. Bis 2020 soll die EU so etwa KI-Forschung mit einer Milliarde Euro pro Jahr fördern. Und Arbeitnehmer in modernen Beschäftigungsverhältnissen sollen eine ähnliche Absicherung wie in traditionellen Jobs erhalten.

► Bildung sei eine “Kernpriorität Europas”, sagt die Partei. Mit einem “Volta Programm” sollen Umschulungen und Weiterbildungen europaweit finanziell gefördert werden. Außerdem fordert die Partei ein höheres Budget für das europäische Austauschprogramm Erasmus.

► Europa solle außerdem “an der vorderster Front der Transformation hin zu einer grünen Wirtschaft” stehen. So fordert Volt eine CO2-Steuer, ambitionierte Klimaziele (ohne aber Zahlen zu nennen) und eine Plastiksteuer

► Die Ordnung der Flüchtlingsströme stelle Europa vor eine politische Krise, heißt es weiter im Wahlprogramm. Um das zu ändern, fordert Volt eine Reform des Dublin-Systems und eine europaweite Verteilung von Flüchtlingen, die Staaten sanktioniert, die sich daran nicht beteiligen wollen. Flüchtlinge sollen außerdem von “Tag eins an” arbeiten dürfen. 

Konsens bei hochumstrittenen Themen

Bemerkenswert an diesem Programm sind nicht etwa besonders provokante oder neue politische Ideen. “Uns ging es nicht darum, das Rad neu zu erfinden”, betont Cahen-Salvadore.

Bemerkenswert an dem Vorhaben der Partei ist, dass es jungen Menschen aus allen Ecken Europas tatsächlich gelungen ist, einen sehr konkreten Grundkonses bei hochumstrittenen Themen zu finden. 

Sicher liegt der Teufel im Detail. Das Programm enthält etwa kaum verbindliche Zahlen und Ziele. Dass aber eine Einigung überhaupt möglich ist, hatte man in den europäischen Debatten um Euro- und Flüchtlingskrise fast vergessen. So war bei den vergangenen EU-Krisen-Gipfeln länderübergreifende Einigkeit nur noch in verschwurbelten, schwammigen Sätzen zu finden.

(mf)

Lidl: Flüchtling sieht Rauch aus Supermarkt aufsteigen und wird zum Helden

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Die Tat des 35-jährigen Syrers ist nun offiziell gewürdigt worden.
  • Ein syrischer Flüchtling hat gerade noch rechtzeitig einen Brand in einer Lidl-Filiale entdeckt.
  • Durch den Einsatz des Mannes konnte die Feuerwehr schnell anrücken und den Brand löschen – nun ist die Heldentat des Syrers offiziell gewürdigt worden. 

Nach einer heldenhaften Tat wurde ein 35-jähriger Asylbewerber nun ausgezeichnet: Der Syrer hat den Mitarbeitern und Kunden einer Lidl-Filiale in Rüdesheim in Hessen womöglich das Leben gerettet

Am 1. August dieses Jahres hat der Mann gesehen, wie aus einem Lüftungsschacht in einer Seitenwand des Supermarkts Rauch austrat – und sofort gehandelt: Nach seiner erschreckenden Beobachtung lief der Mann los, um Mitarbeiter und Kunden zu warnen. 

Nur, weil der Mann so schnell reagiert hatte, konnte die Feuerwehr den Brand rechtzeitig löschen

Mithilfe eines Feuerlöschers versuchte er zudem das Feuer zu löschen. Die Kunden konnten das Gebäude glücklicherweise unverletzt verlassen, vier Mitarbeiter erlitten jedoch eine leichte Rauchvergiftung und wurden vorsorglich ins Krankenhaus eingeliefert.

Mehr zum Thema: Feueralarm: Diese Entdeckung könnte Kindern das Leben retten

Nur, weil der Mann so schnell reagiert hatte, konnte die Feuerwehr zeitig anrücken und den Brand löschen. So konnten sowohl Menschen als auch das Gebäude vor weiteren, erheblich größeren Schäden bewahrt werden.

Nun wurde die Tat des Syrers offiziell gewürdigt: Vertreter der Polizei Rüdesheim und der Firma Lidl überreichen ihm am Donnerstag eine Urkunde und Präsente, um ihre “Wertschätzung und Dankbarkeit” auszudrücken, wie es in einer Pressmitteilung heißt

(mf)

Kinofilm "Elternschule": Als Mutter bin ich entsetzt über die Behandlung der Kinder

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Ich schreibe diese Zeilen, weil mein Mann und ich Eltern sind und ich neuerdings trotzdem das Gefühl habe, mich von diesem Begriff abgrenzen zu wollen. Eventuell ahnt ihr es schon: Es geht um den Film “Elternschule”.

Warum abgrenzen? Weil ich immer dachte, Eltern wären die zwei wichtigsten Bezugspersonen eines Kindes, die nichts mehr wollen, als dass es ihm gut geht. Die mit Nähe, Fürsorge, Zuwendung und vor allem Liebe immer für ihr Kind da sind. Die ihrem Kind helfen wollen, in dieser Welt möglichst gut zurecht zu kommen. 

Wenn allerdings Menschen Erziehung mit Unterdrückung und absoluter Kontrolle verwechseln, Menschen ihre Kinder gefügig machen wollen, damit sie “funktionieren”, dann möchte ich mit diesen Menschen nicht dieselbe Bezeichnung tragen.

Weil ich es nicht glauben kann, sehe ich mir den Film an

Nachdem ich vor einigen Tagen die ersten Negativkritiken über den Film lese, bin ich fassungslos und kann ehrlich gesagt nicht glauben, dass so etwas in einer Klinik passiert. Und aus diesem Unglauben heraus entscheide ich mich dafür, den Film anzuschauen, quasi aus Recherche-Zwecken.

Da ich bis dahin viele besorgniserregende Instagram-Posts von bindungsorientierten, bedürfnisorientierten Mamis gelesen habe und auch ein Kommentar von Kinderarzt Herbert Renz-Polster diesen Recht gibt, ist mir bereits klar, dass ich keinen gemütlichen Popcorn-Kino-Vormittag verbringen werde. Ich wappne mich innerlich. Mir ist bewusst, das könnte schlimm werden. 

An einem sonnigen Sonntagvormittag gehe ich also zu einem kleinen Art-Kino in München und bin als erstes gespannt, wer noch im Publikum sitzen wird. Irgendwie hoffe ich, schon von Weitem lauter junge Eltern in Hab-Acht-Stellung ausmachen zu können, die den Film auch ihrer persönlichen Kritik unterwerfen wollen.

Denn schließlich sind sie es, die die veralteten Erziehungsmethoden in Frage stellen würden, so meine naive, romantische Vorstellung. Der kleine Zuschauer-Saal ist zu Dreivierteln besetzt, zu meiner Überraschung größtenteils mit Menschen 50+ eher in Richtung 60+. Einige junge Frauen sind dabei, bei denen ich die Hoffnung habe, sie würden aus denselben Gründen im Kino sitzen wie ich.

Der Film beginnt und es wird ziemlich schnell klar, dass keiner erläutern wird, worum es im Film geht oder was dessen Absicht ist. Ein Dokumentarfilm eben, nur ohne erklärende Kommentarstimme. Den den Film anpreisenden Medien und dem Internetauftritt des Films konnte man vorher jedoch schon Folgendes entnehmen:

Wie gehen wir richtig mit unseren Kindern um – und mit uns selbst? Wie „ticken“ Kinder? Was brauchen sie von uns Erwachsenen – und was nicht? 

Für Antworten auf diese und viele weitere Fragen begleiten wir Kinder und ihre erschöpften Eltern durch ihre Zeit in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, Abteilung „Pädiatrische Psychosomatik“. 

Hier lernen die Eltern ihre Kinder neu kennen – und finden oft erst hier heraus, wie das geht: Gute Erziehung.“

Nun gut, ich bin gespannt…

Kinder mit Ess-, Schlaf- und Regulationsstörungen 

Am Anfang des Films sieht man Dietmar Langer, den Psychologen der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen, der vor den Eltern der zu behandelnden Kinder über das Grenzentesten der Kinder referiert und dabei an eine Tafel skizziert. Er wirkt kompetent und das, was er zu diesem Thema sagt, kommt mir nicht falsch oder schlecht vor, es macht Sinn.

Durch seine offene und nonchalante Art und sein Auftreten ohne Arztkittel weckt er Vertrauen. Die Eltern nicken eifrig bei allem, was er sagt und schreiben fleißig mit. Das ist also die “Elternschule” – erschließt sich dem Zuschauer.

Der Film geht weiter und so langsam begreift man, dass in dieser Klinik wohl Kinder mit Essstörungen, Schlafstörungen und Regulationsstörungen ganzheitlich behandelt werden sollen. 

Das Mädchen mit der Regulationsstörung

Einige Minuten später eine Szene, in der ein Mädchen, maximal zwei Jahre alt, untersucht werden soll. Der Arzt erklärt der Mutter des Mädchens, dass der Hocker im Raum das Wichtigste Möbelstück sei. Sie solle sich dort hinsetzen, und egal was passiert dort sitzenbleiben, sich heraushalten. Ich denke in dem Moment – wieso? Das Mädchen ist in einem fremden Raum und braucht doch bei einer körperlichen Untersuchung durch fremde Menschen zumindest den Zuspruch und die Nähe ihrer Mutter, ihren sicheren Hafen.

Der Arzt erklärt weiter, dass die Untersuchung absichtlich im Untersuchungsraum stattfände und nicht in ihrem Patienten-Zimmer, da sie dies ja schon seit ein paar Tagen kenne und es somit schon ein bisschen ein schützender Rückzugsort wäre. Ich denke noch – ah, immerhin wollen sie das Patientenzimmer nicht mit den negativen Gefühlen der Untersuchung in Verbindung bringen. Kaum zu Ende gedacht, sagt der Arzt: “Indem wir das Kind also hier untersuchen, erhöhen wir den Stresslevel”, sagt er und lächelt dabei erklärend. Ich traue meinen Ohren nicht.

Das Mädchen wird von ihrer Mutter ausgezogen und dann dem Personal überlassen. Es beginnt zu schreien und sich zu wehren, wie ich erwartet hatte unter den gegebenen Umständen. Daraufhin sagt der Arzt zur Mutter: “Das ist absolut typisch. Das gehört zur Regulationsstörung”.

Ich traue meinen Ohren noch weniger und frage mich: Woher nimmt der Arzt diese Behauptung?

Ich denke, dass jedes normale, gesunde, altersgerecht entwickelte Kind in dieser Situation genau so reagiert hätte. In seinem Kommentar schreibt auch Kinderarzt Renz-Polster

“Es ist absolut NORMAL, dass ein Säugling oder Kleinkind bei der ärztlichen körperlichen Untersuchung brüllt wie am Spieß und sich von seiner Mutter nicht trennen kann. Hier der Mutter zu erklären, das sei Anzeichen einer ‘Regulationsstörung’, wird alle Eltern, die diesen Film sehen, schwer erschrecken (viele Kinderärzte auch, die das tagtäglich in ihren Praxen erleben).”

Esstraining: Das Kinopublikum lacht, während mir die Tränen kommen

In den nächsten Szenen des Films geht es dann um das Thema Essen. Langer erklärt, dass bei diesem Thema der Druck rausgenommen werden muss, weil sich Kind und Eltern bei einem nicht-essen-wollenden Kind in einem Teufelskreis der Spannung und Erwartung befinden.

Ich stimme dem innerlich zu und folge weiter seinen Ausführungen. Er erklärt an einem Video, bei dem ein Junge mit Löffel gefüttert wird, was dort falsch läuft. Der Junge hat Möhren und Blumenkohl auf seinem Teller, er ist offensichtlich nicht begeistert, mehr erkennt man nicht.

Er soll nun entscheiden ob er einen Löffel Möhren oder einen Löffel Blumenkohl möchte, entscheidet sich für Möhren und wehrt diese dann aber ab. Das Publikum reagiert belustigt. Die den Jungen fütternde Frau sagt, dass er das Essen dann eben bleiben lassen müsse, wenn er es nicht essen möchte.

Daraufhin sagt der Junge: “Ich habe aber Hunger”. Langer, die Elternschule-Eltern im Film und das Publikum des Kinos amüsieren sich. Ich nicht, denn ich weiß nichts über den Jungen und wie das Problem entstand. Vielleicht ekelt er sich einfach vor dem Gemüse.

Wenig später sieht man, wie der kleine Junge am Mittagstisch im Video sich schwallartig übergibt. Langer, die Eltern und das Kinopublikum um mich herum brechen in schallendes Gelächter aus. Ich breche in Tränen aus.

Hier machen sich Erwachsene lustig über ein Kind, das machtlos und wehrlos ist und offensichtlich bis zum Erbrechen in dieser Situation festgehalten wurde.

Ich finde das alles andere als lustig, bin empört über die Menschen, die um mich herumsitzen. Mir wird klar, dass keiner hier her kam, um den Film mit offenen Augen zu betrachten. Ich krame meine Taschentücher heraus und fühle mich machtlos im Angesicht von so viel Ignoranz und so wenig Empathie.

Kinder werden in ihrer Not einfach ignoriert 

Nun geht es im Film um das Trennungstraining. Den Müttern wird erklärt, dass  ihre Kinder sich alleine in der sogenannten “Mäuseburg” aufhalten werden. Sie sollen ihre Kinder dort hinbringen, sich verabschieden und dann frühstücken gehen. Für einige Kinder ist das offensichtlich die erste Trennung von der Mutter.

Im Raum angekommen, beginnen die Kinder sofort bitterlich zu weinen. Ein kleiner Junge weint ganz besonders schlimm, er wirkt panisch vor Angst und Trennungsschmerz. Mir bricht das Herz. Und obwohl Klinikpersonal im Raum anwesend ist, werden die Kinder ignoriert in ihrem Schmerz.

Kein Versuch der Ablenkung, keine warmen Worte. Einem Mädchen wird in dieser großen Stresssituation sogar noch ihr Nuckel abgenommen. Ein Nuckel heißt ja auch Beruhigungssauger, aber Beruhigung mit Hilfe ist hier offensichtlich nicht erwünscht.

In einer anderen Einstellung erklärt Langer, dass die erste Trennung, unabhängig vom Alter mindestens eine halbe Stunde bis hin zu 4 Stunden dauern sollte. Ich wundere mich darüber, denn: Warum sehen dann die Eingewöhnungsmodelle für Kinderkrippen ganz anders aus? Dort beginnt man die ersten Trennungsversuche möglichst sanft, damit das Kind Vertrauen fassen kann, dass Mama oder Papa auch wirklich wiederkommen. 

Langer erklärt weiter, dass es falsch wäre, das Kind am Maximum des Stresspegels wieder abzuholen, denn damit würde es ja nur lernen, dass es erlöst wird, wenn es wirklich schlimm wird. Man wolle ja, dass sich das Kind von selbst beruhigtund dafür müsse man einfach nur lange genug warten.

Ich zweifle an dieser Erklärung. Meiner Meinung nach ist ein Kind in diesem Alter schlicht und ergreifend nicht in der Lage, sich selbst zu beruhigen. In einer solchen Situation kommt hinzu, dass es den Erwachsenen klar unterlegen ist und sich daraus nicht selbst befreien kann. Das Kleinkind-Hirn gerät in eine akute Krise und zum Selbstschutz vor übergroßem Stress schaltet es einfach ab. Das Kind wird ruhig, nicht weil es sich selbst beruhigt hat und plötzlich keine Panik mehr hat, sondern weil es aufgeben muss.

Experten wie der Bindungsforscher Karl Heinz Brisch nennen diesen Zustand Dissoziation: Das Abschalten aller Gefühle. 

In den nachfolgenden Minuten des Films ist mir einfach nur noch schlecht angesichts des Bildes, welches hier von Kindern gezeichnet wird. Kinder werden dargestellt, als würden sie nichts anderes zum Ziel haben, als gegen ihre Eltern zu kämpfen. Als würden sie nur Böses wollen und Strategien entwickeln, um ihre Eltern weichzukochen um ihren Willen durchzusetzen. 

Es wird von Machtkämpfen zwischen Erwachsenen und Kindern gesprochen und der Eindruck vermittelt, an solchen Machtkämpfen wären allein die Kinder Schuld. Schlimm genug, dass das als normal hingestellt wird, aber ist nicht klar, wer in einem solchen Kampf den Kürzeren zieht? Von Erziehung auf Augenhöhe hat hier offensichtlich noch keiner etwas gehört.

Das Schlaftraining im Film war besonders schlimm zu ertragen

Ein Thema des Films ist mir besonders schlimm in Erinnerung geblieben: das Schlaftraining. Die Kinder sollen in der Klinik lernen, alleine einzuschlafen. Auch ein kleiner Junge, der in seinem bisher kurzen Leben wohl aufgrund einer ernsten Erkrankung schon viele Operationen hinter sich hat, soll zum ersten Mal ohne seine Eltern schlafen.

Diese sind sichtlich nervös, angespannt, ängstlich und es ist offensichtlich: es geht ihnen bei diesem Gedanken nicht gut. Dennoch lassen sie sich auf die Erklärungen des Personals ein und vertrauen darauf, dass es wohl wichtig und richtig ist für den Jungen. Sie schieben ihn in einem Gitterbett mit riesigen Stäben, mich erinnert es an ein Gefängnis, in einen fremden Raum.

Dann bekommen sie die Anweisung, sich zu verabschieden und das Licht auszuschalten. Nach langem Zögern und unter Tränen schafft es die Mutter und befolgt die Anweisungen. Der Junge, der augenscheinlich zum ersten Mal länger von seiner Mutter getrennt sein wird, fängt bitterlich an zu weinen und muss ganz allein die Nacht in einem fremden, dunklen Raum verbringen. Ein kleiner Junge, der zweifelsohne schon viele traumatische Erlebnisse hinter sich hat. Ich brauche wieder meine Taschentücher… 

Später sieht man, dass der Junge sich hinlegt und schläft. Aber ich bin mir sicher: er ist nicht plötzlich entspannt und hat sich beruhigt. Sein kleiner Körper hat keine andere Wahl gehabt als in dieser Notsituation Ressourcen zu sparen und abzuschalten. Er wurde gebrochen. Er schläft, weil er zu nichts anderem mehr Kraft hat.

Ich kann nicht gutheißen, was Kindern in dieser Klinik angetan wird

Ich bin mir nun sicher, dass ich nicht viel gutheißen kann, was in der Klinik passiert oder gesagt wird. Man sieht im Film Szenen, in denen ein Junge beim “Spazierengehen” von zwei Angestellten der Klinik meterweit mitgezogen, eigentlich mitgeschleift wird, weil er nicht laufen mag, oder nicht mehr kann?

Man sieht, wie eine Angestellte einen kleinen Jungen in den Schwitzkasten nimmt, weil dieser zum Essen nicht auf ihrem Schoß sitzen bleiben will, weil er einfach nicht essen will. Schlimmer noch, sie setzt sich dann auf den Boden, zieht den Jungen zwischen ihre Beine und schlingt diese über ihm zusammen, damit er nicht auskommt, um ihm dann den Löffel mit Essen vor die Nase zu halten. Wer will so essen?, frage ich mich und mir wird noch schlechter.

Später im Film wird einer Mutter mit ihrer Tochter sogar das Hand-in-Hand-Gehen auf dem Flur verboten. Das Mädchen ist das Kind, das von einer Angestellten der Klinik als “Prinzessin” bezeichnet wird, weil ihre Mutter bisher alles dafür getan hat, dass es ihr gut geht.

Wohlgemerkt kam diese Familie erst vor zwei Jahren nach Deutschland, als Flüchtlinge! Mir leuchtet ein, warum man unter diesen Umständen besonders bemüht ist um das Wohl des einzigen Kindes, wenn man sonst wahrscheinlich alles verloren hat. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Kind bisher viel “Prinzessinnenhaftes” erlebt hat.

Am Ende sieht man funktionierende Kinder

Am Ende sieht man Einstellungen, in denen Kinder artig nickend ein Abschlussgespräch mit Dietmar Langer führen. Man sieht erlöste Eltern, die sich brav bedanken. Ärzte erzählen etwas von “sie ist jetzt führbar…” und wie toll doch alles geklappt hat.

Ich jedoch bin mir nicht sicher, ob diese Kinder nun gesunde glückliche Kinder sind, oder ob sie gelernt haben zu funktionieren und nun den so dringend gewünschten Gehorsam aufweisen.

Der Film ist vorbei und ich muss dringend aus diesem Saal, um frische Luft zu atmen.

Ich stehe völlig aufgelöst und verweint vor dem Kino und rufe meinen Mann an um ihm zu sagen, dass ich noch einen Moment brauche, bevor ich zurückkommen kann. So möchte ich nicht heimkommen. Also nehme ich mir ein paar Minuten länger und denke daran, wie mein Sohn mich gleich begrüßen wird, wenn ich nach Hause komme.

Ich denke an sein Strahlen wenn er auf mich zuläuft und langsam beruhige ich mich und gehe nach Hause. Am Abend bringe ich ihn ins Bett. In unser Familienbett, das für ihn und uns Geborgenheit und Nähe bedeutet.

Ich gebe meinem Sohn ein Versprechen

Für uns fühlt es sich völlig normal an, gemeinsam zu schlafen, denn der Mensch war am schutzlosesten schon immer im Schlaf. Mit seinen fast 1,5 Jahren wird unser Sohn noch jeden Abend von einem von uns in den Schlaf begleitet. Es braucht nicht selten über eine Stunde bis er tief und fest schlafen kann, eng angekuschelt.

So auch heute Abend wieder. Er drückt sein kleines warmes Gesicht ganz fest an meines, ich spüre seinen Atem an meiner Wange und seinen Arm um meinen Hals. Seine kleine weiche Hand greift immer wieder nach meinem Ohr, als würde er sich beim Einschlafen vergewissern, dass ich auch wirklich noch da bin.

Und mir war nie klarer als in diesem Moment: er ist perfekt so wie er ist: mit seiner eigenen Meinung, mit seiner Freude und seiner Wut, mit aufbrausendem Temperament und oft ganz anderen Vorstellungen als wir Erwachsenen, mit seiner “Unfähigkeit” wie ein Erwachsener zu schlafen und mit wechselndem Appetit, mit seinem eigenen Kopf und ganz vielen, oft überschäumenden Gefühlen und seinen Tränen, wenn ich mich verabschiede weil ich zur Arbeit muss. Eben ein ganz normales kleines Kind.

Und im Dunkeln verspreche ich ihm ganz fest, dass ich solange ich kann immer da sein werde, wenn er mich braucht. Auch oder vor allem zum Einschlafen. Und ich bin froh, denn ich weiß: diese kleine Seele ist nicht gebrochen. DAS wünsche ich allen Kindern dieser Erde!

(glm)

Sophia Thomalla habe "kein Geld" für Bikini – Sylvie Meis will ihr helfen

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  • Die Schauspielerin Sophia Thomalla sonnt sich in Unterwäsche.
  • Das Bild und vor allem die Beschreibung sorgt nun auf Instagram für Wirbel.
  • Im Video oben seht ihr, wie Sophia Thomalla vor kurzem gegen Herzogin Meghan ätzte.

Dass Sophia Thomalla ganz gerne mal die Hüllen fallen lässt, ist alles andere als neu. Dass sich die 29-Jährige nach eigenen Angaben nun aber Geldmangel in Unterwäsche anstatt im Bikini sonnen muss, allerdings schon.

► Auf Instagram sorgt die Schauspielerin mal wieder mit einem neuen Foto für Furore – dabei steht eigentlich nicht im Vordergrund, dass die junge Frau sich lediglich mit schwarzer Spitzenunterwäsche bekleidet zeigt.

Erwähnenswert ist vielmehr ihr frecher und nicht ganz angebrachter Spruch: “Eigentumswohnung but no money for swimwear”. (Auf deutsch: “Eigentumswohnung aber kein Geld für Bademode.”)

Ernst gemeint ist das ganz offensichtlich nicht. Dennoch heischt Thomalla mit ihrer Masche bei Fotomodell Sylvie Meis Mitleid.

Die Ex-Spielerfrau kommentiert: “Du, ich schicke dir gerne meine Kollektion.” Damit kontert Meis nicht nur Thomallas Spruch – sondern macht auch noch ganz nebenbei Werbung für ihre Bikinis. Clever.

Mehr zum Thema: Sophia Thomalla verheult auf Instagram: Das steckt hinter dem Bild

Die meisten von Thomallas Fans feiern das Foto

Thomallas Fans scheinen ihr die unpassende Bemerkung, sie habe kein Geld für Bademode, nicht weiter übel zu nehmen. So kommentieren sie: 

“Badesachen werden total überbewertet.”

Oder auch: 

“Pleite steht dir gut”

Vor ein paar gehässigen Kommentaren bleibt Thomalla allerdings nicht verschont – so schreibt ein Nutzer:

“Ach ja schön....ihr habt ja alle Sorgen...ahaha...hust hust Moment ich muss mir kurz mit meinem seidentaschentuch mit goldrand die Nase putzen....so ab in den Müll (Alle Fehler im Original!)

(mf)

Merkel fordert, noch mehr Flüchtlinge in Arbeit zu bringen

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► Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dazu aufgerufen, noch mehr Flüchtlinge in Arbeit zu bringen.

► Sie sagte in ihrem am Samstag verbreiteten wöchentlichen Video-Podcast, Bund, Länder und Kommunen hätten in den vergangenen drei Jahren – seit dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise – beim Thema Integration schon viel geleistet.

► Aber “wir werden unsere Integrationskurse immer weiter verbessern und wir haben vor allen Dingen die Aufgabe, noch mehr Flüchtlinge in Arbeit zu bringen.” Laut Bundesregierung hätten inzwischen mehr als 320.000 Flüchtlinge eine Arbeit gefunden hätten.

Was Merkel noch sagte:

Die Kanzlerin betonte: “Die Grundlage für ein gutes Zusammenleben und gelingende Integration in Deutschland ist unsere Werteordnung. Dazu
gehören Gleichberechtigung, Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und das Gewaltmonopol des Staates”. 

Zudem müssten “diejenigen, die zu uns kommen, bereit sein, Deutsch zu lernen”. Denn nur die gemeinsame Sprache eröffne Teilhabe im umfassenden Sinne.

Auf die Frage, wo Deutschland in drei Jahren bei der Integration der Geflüchteten stehe, sagt Merkel, dass man ein gutes Stück weiter sein werde. Aber: “Integration wird länger dauern als nur noch drei Jahre. Es wird eine dauerhafte Aufgabe sein.”

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